Rumänien







 

Nur in ganz wenigen Gebieten Rumäniens entging die Landwirtschaft der Verstaatlichung. Eines davon ist das Tal zwischen Odorheiu Secuiesc
(dt. Odorhellen) und dem Harghita-Gebirge in Siebenbürgen.

Darin eingebettet liegt das Dorf Máréfalva. Hier hat sich bis heute eine bäuerliche Landwirtschaft weitgehend erhalten, wie wir sie in der Schweiz bis in die 1930er Jahre kannten und die darüber hinaus noch viele Elemente der Dreizelgenwirtschaft bewahrte.

Dazu gehören die fast weglose Landschaft, in welcher lediglich die drei Zelgen mit einem Hauptweg erschlossen sind; die langgezogenen, sehr schmalen, mit unzähligen Stufenrainen durchsetzten Bewirtschaftungsparzellen, und die gemeinschaftliche Nutzung der Allmenden – und eine extrem artenreiche Flora und Fauna.

Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems mussten die Einwohner von Máréfalva realisieren, dass die traditionelle Bewirtschaftung nicht mit den billigen Importlebensmitteln konkurrieren kann. Die Ackerflächen haben stark abgenommen und sind zu Wiesland geworden. Die Finanzierungspolitik der Europäischen Union hat diesen Prozess zusätzlich stimuliert.